Aus der Forschung

Aus der Forschung2020-03-06T12:10:06+01:00

Elektrochemische Messungen im Wein, Maßstab für Qualität?

EQC-Logo-2PIWI-Logo-140

in Zusammenarbeit mit

Grafiken-Staller-groß

Das Wachstum der Pflanzen ist abhängig von diversen Umgebungsparametern wie Licht und Wasser, aber vor allem vom Boden. Unterschiedliche Voraussetzungen prägen somit die Qualität aller Produkte, welche der Mensch zu sich nimmt, indem er die chemisch gespeicherte Energie zur Aufrechterhaltung seiner Körperfunktionen verwertet.

Während die konventionellen Lebensmitteluntersuchungen nur eine isolierte Aussage über Inhaltsstoffe oder den  kalorischen Gehalt liefern, erfasst die elektrochemische Messung auch jenen Anteil im Nahrungsmittel, der strukturelle Aufbauarbeit (den sog. Entropie Anteil) liefern kann.

Aus physikalischer Sicht lassen sich Lebensprozesse als eine Kette von Redox-Reaktionen beschreiben.

Abgeleitet aus den Hauptsätzen der Thermodynamik kann gezeigt werden, dass die Qualität von Lebensmitteln über das Redoxpotential darstellbar ist:

Je niedriger dieser Wert ist, umso hochwertiger sind deren Qualität und die Neutralisation gegenüber Freien Radikalen.

weiterlesen

18. November 2021|

Zwei neue Forschungsverbundprojekte zur Eindämmung der Goldgelbe Vergilbung der Rebe

Anlässlich der Übergabe der Förderbescheide für zwei neue Forschungsverbundprojekte zur Eindämmung der Goldgelbe Vergilbung der Rebe (Flavescence dorée=Phytoplasmose), die von den Rebschützern und Rebenzüchtern des Julius Kühn-Instituts am Standort Geilweilerhof in Siebeldingen koordiniert werden, hat das JKI folgende Startseitenmeldung veröffentlicht.

Bundesministerin Klöckner übergibt Förderbescheide für neue JKI-Forschungsprojekte zu Quarantänekrankheiten von Reben und Obst

Am heutigen Montag (12.04.21) hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner per Videoschalte die Zuwendungsbescheide ihres Ministeriums für die zwei neuen Forschungsprojekte „VectoScreen“ und „PhytoMo“ übergeben. In den am Julius Kühn-Institut (JKI) in Siebeldingen bearbeiteten Projekten geht es um die Diagnose der Flavescence dorée, zu Deutsch Goldgelbe Vergilbung, und das Monitoring des Erregers dieser Rebenkrankheit und der Insekten, die ihn übertragen. Die Krankheit wird durch ein zellwandloses Bakterium, ein sogenanntes Phytoplasma, hervorgerufen. Dieser bekämpfungswürdige Quarantäneschadorganismus bzw. sein Vektorinsekt die Amerikanische Rebzikade finden in heimischen Weinregionen immer bessere Bedingungen vor. Für erkrankte Pflanzen und die Krankheitserreger gelten innerhalb der EU Verbringungsverbote und weitere Maßnahmen, die die Ein- und Verschleppung der Quarantäneschaderreger verhindern helfen. Beide Projekte werden im Rahmen der Ausschreibung „Innovationen zur Vermeidung der Ein- und Verschleppung von geregelten und neuen Schadorganismen an Pflanzen“ vom BMEL gefördert.

(mehr …)

13. April 2021|

Hochauflösende 3D-Phänotypisierung des Wurzelsystems der Weinrebe mittels Röntgen-Computertomographie

Das Julius Kühn Institut und die Universität Nottingham in Großbritannien untersuchten das Wurzelwerk von jungen Topfreben von ‘Calardis Musqué’, ‘Villard Blanc’ und V3125 (‘Schiava Grossa’ x ‘Riesling’). Nicht-invasive Röntgen-Mikro-Computertomographie (Röntgen-µCT)-Methode wurden eingesetzt, um die phänotypische Variation der komplexen dreidimensionalen (3D) Architektur von Rebenwurzeln in Abhängigkeit von Genotyp und Boden zu untersuchen. Verholzte Stecklinge  wurden in Polypropylen-Säulen, die mit zwei verschiedenen Bodentypen, tonigem Lehm und sandigem Lehm, gefüllt waren, für 6 Wochen kultiviert.
Es konnte gezeigt werden, dass die einzelnen Wurzelparameter wie z. B. Wurzellänge und Seitenwurzelanzahl deutlich rebsortenspezifisch, also genetisch determiniert sind, und weniger vom Bodentyp abhängen.

26. März 2021|

Welche sensorische Stilistik von PIWI-Weinen verspricht Erfolg

DLR Rheinpfalz, Institut für Weinbau und Oenologie, Marc Weber, Prof. Dr. Ulrich Fischer Deutsches Weininstitut, Ole Kohlmann
Anläßlich der 74. Weinbautage 2021

Eigentlich haben sie alle Trümpfe in der Hand, die Pilzwiderstandfähigen Rebsorten, oder kurz PIWIs genannt. Nachweislich bedarf es eines deutlich reduzierten Pflanzenschutzes um reife und gesunde Trauben zu ernten, verminderte Überfahrten schonen das Bodengefüge und ge-ringerer Arbeitsaufwand und Kosten für Pflanzenschutz, sei es ökologischer oder konventio-neller, schonen das Budget des Winzers. So verwundert es, warum in der Pfalz nur 3,2 % der Rebfläche mit PIWIs bestockt ist, wovon allein der Regent 2,2% bestreitet. In Rheinland-Pfalz sind es sogar nur 2,9% der Rebfläche, was überrascht, denn sie sind prädestiniert für die Steil- und Terassenlagen, in denen der Pflanzenschutz arbeits- und kostenintensiver ist. Befragt man die Winzer nach ihrer Zurückhaltung bei der Anpflanzung von PIWIs, so beklagen sie sich über fehlendes Interesse seitens der Verbraucher und der Handelsunternehmen, während die Kellereien und Verbraucher sich über ein beschränktes Angebot beschweren. Um diesen Wi-derspruch aufzulösen, beschäftigt sich ein Teilbereich des bundesweiten VITIFIT Projektes des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit der Verbesserung der Stilistik der aus PIWI-Reb-sorten erzeugten Weine und ihrer Erfolgsaussichten bei der Vermarktung.

Fazit: In ihrem Qualitätspotenzial sind Weine aus PiWi-Rebsorten auf Augenhöhen mit den Standardrebsorten. Es mangelt aber noch an Erfahrung, wie sie am besten ausgebaut werden sollen. Hier helfen die Verbraucherpräferenzen und die abgeleiteten bevorzugten oder abge-lehnten sensorischen Attribute. Es stellt sich für die Zukunft die Frage, ob PIWI-Weine gute sensorische „Kopien“ der Stilistiken der Standardrebsorten sein sollen oder ob sie ein eigen-ständiges, abweichendes, aber als neu und anderes erkennbares Profil zeigen sollen.

25. Februar 2021|

NOVISYS – Neue Rebsorten im Minimalschnitt im Spalier

novisys
Die wichtigsten Fakten aus Forschung und Praxis
gefördert vom Bundeministerium für Bildung und Forschung

Auszug Seite 20:

WEINQUALITÄT

Dass mit neuen Rebsorten, den PIWIs, qualitativ hochwertige Weine produziert werden können, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Dies konnte im Rahmen des novisys-Projektes auch für Weine aus dem Minimalschnitt im Spalier gezeigt werden. Für die Weinqualität und den Weintyp ist das Ertragsniveau, der Gesundheitszustand der Trauben sowie der richtige Lesezeitpunkt entscheidend. Gerade ein überhöhter Ertrag und eine zu frühe Lese führen beim Minimalschnitt im Spalier schnell zu unreifen, dünnen und bitteren Weinen, die bei Rotweinen mit einer geringen Farbausprägung einhergehen. Aus diesem Grund ist eine gezielte Ertragsreduzierung (BBCH-Skala: 75) in den ersten Jahren der Umstellung unbedingt zu empfehlen. Darüber hinaus führen die kleineren Beeren im Minimalschnitt im Spalier zu einem erhöhten Beerenhautanteil und somit zu einem weiteren Beerenhaut-Fruchtfleisch-Verhältnis.
Hiervon profitieren Weine aus dem Minimalschnitt im Spalier. Bei einem moderaten Ertragsniveau und an die Reife angepassten Lesezeitpunkt können so im neuen Anbausystem aromaintensive, duftige und schlanke Weißweine sowie tanninreiche und farbintensive Rotweine erzeugt werden.

Quelle:
IMPRESSUM
Forschungsprojekt novisys Projektleitung: Prof. Dr. Reinhard Töpfer

Julius Kühn-Institut
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof Geilweilerhof
www.zukunft-weinbau.de

20. Januar 2021|

Verbraucherorientierte Stilistik für PiWi-Weine

… als Beitrag zu einer höheren Marktakzeptanz

Erste Ergebnisse aus dem Verbundprojekt VITIFIT
Marc Weber, Jochen Vestner, Christoph Kiefer, Gergely Szolnoki, Ulrich Fischer

Experteninterviews: Produzenten und Händler

Methode: Einzelinterviews:
Stichprobe:

  •  48 Produzenten
  •  17 Händler

Kooperation: Marc Dressler, Christine Freund (Fragen und Ergebnisse)

⇒ Ziel: Einstellung und Gründe für und gegen PIWI-Rebsorten und potentielle Lösungsansätze gewinnen .

14. Januar 2021|

Sensor-basierte Erkennung der Blattrollkrankheit an Weinreben direkt im Feld

Sensor-basierte Erkennung der Blattrollkrankheit an Weinreben direkt im Feld
Die Blattrollkrankheit der Weinrebe ist eine weltweit verbreitete Viruserkrankung, die große wirtschaftliche Schäden anrichtet. Da die Krankheit bisher nicht direkt im Feld behandelt werden kann, ist Vorbeugung ausschlaggebend im Virus-Management: Befallene Stöcke müssen frühzeitig erkannt und gerodet werden. Allerdings entwickeln viele Pflanzen nur milde oder keine Symptome. Das JKI hat mit dem Fraunhofer Institut IFF, der Hochschule Geisenheim University und der Universität Hohenheim ein sensor-basiertes Früh-Erkennungssystem für die Blattrollkrankheit im Feld getestet. Mit Hyperspektralkameras und einer angepassten Phänotypisierungspipeline können infizierte Reben früher als bisher erkannt und im Anschluss geeignete Maßnahmen eingeleitet werden.
Quelle:  Julius Kühn Institut
weiterlesen  (english)

16. Dezember 2020|

CO2- und Pflanzenschutzeinsparung durch PIWI-Anbau von Fred Strasser

Fred-Strasser

F. Strasser, Dipl Ing Agr ETHZ, Biopflanzenbaulehrer und M. Coray Kontakt: fredi-strasser@stammerberg.ch

Erst ab den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts erkannten Wissenschaft und Praxis die hohe Bedeutung der Resistenz für einen umweltschonenden Anbau erneut. In der Folge nahmen Kreuzungen bei Züchtern und Anbau in Pionierbetrieben mittels Sonderbewilligungen wieder zu. Die zwingende Rebsortenliste der Schweiz unterband nämlich anfänglich den freien Anbau, welcher erst 1995 durch Abschaffung dieser Liste legitimiert wurde. Somit steht heute das Ziel der Schaffung eines möglichst naturbelassenen Rebberges mittels resistenter Rebsorten jedem Schweizer Winzer offen. Dies ist bedeutungsvoll für Rebbaugebiete, in welchen durch Gewitterregen und nächtliche Taubildung der Infektionsdruck des Falschen Mehltaupilzes sehr hoch ist und kurze Intervalle zwischen den häufigen Behandlungen nicht nur im Bioweinbau notwendig macht. Dies erlaubt einen hohen Beitrag zur Reduktion der Belastung von Boden, Luft, Umgebung, Flora, Fauna, Winzer und Klima.

(mehr …)

25. August 2019|

Pflanzenschutz und Biodiversität in Agrarökosystemen

Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Eine neue erschreckende Stellungnahme zum Insektenrückgang und zum Vogelsterben in Deutschland.

Wer noch Argumente sucht für den Anbau von PIWI-Rebsorten, findet sie auf den Seiten 21, 24 und 25. In der Stellungnahme werden pilzresistente Sorten als Grundlage für einen neuen integrierten Pflanzenschutz in der Landwirtschaft vorgestellt:

6.4 Förderung integrierter Pflanzenschutzverfahren inklusive der Verfügbarkeit, des Anbaus und der Markteinführung resistenter Sorten

Maßnahmen des Integrierten Pflanzenschutzes (IPS) setzen vor allem auf eine Vielfalt in den angewandten Methoden zur Kontrolle der Schadorganismen, wie z. B. eine Nutzung mechanischer Verfahren zur Unkrautbekämpfung, Nutzung von Fruchtfolgewirkungen, oder den Anbau wenig anfälliger oder resistenter Sorten und Anpassung von Saatzeiten an den Standort. Solche Maßnahmen sollten die erste Wahl darstellen, werden jedoch aus verschiedenen Gründen nicht ausreichend angewandt. Es ist davon auszugehen, dass die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel oft alternativen Methoden vorgezogen wird, da sie einfach anwendbar und kostengünstig sind und die herkömmliche Praxis darstellen. Wir empfehlen deshalb, die Ausbildung und Beratung der Landwirte noch stärker als bisher auf den Integrierten Pflanzenschutz auszurichten.

7. März 2019|

PIWI-Rebsorten in der Schweiz – eine Ist-Analyse als Grundlage für ein geplantes Förderprojekt

Masterthesis von Lena Holzwarth

Master of Science in Life Sciences –Agricultural and Forest Sciences –

26. August 2016|

Ökobilanz von Schweizer Wein aus ÖLN-und biologischer Produktion

Studie von Sarah Wettstein, Matthias Stucki, Matthias Meier, Peter Schumacher, Jürg Buchli im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU)

Der Konsum von Alkoholika und anderen Genussmitteln trägt neben tierischen Lebensmitteln massgeblich zur Umweltbelastung der Ernährung bei. Im Jahr 2014 war Wein mit 35 Liter pro Kopf und Jahr nach Bier das meist konsumierte alkoholische Getränk. Die Bewirtschaftung von Rebbergen ist mit einem hohen Ressourcen- und Energieverbrauch verbunden sowie mit produktionsbedingten Emissionen in die Luft, in Böden und in Gewässer. Eine Reduktion der Emissionen erfolgte mit der Einführung der Integrierten Produktion (IP). Einen Schritt weiter geht die biologische Produktion mit dem Verbot von chemisch-synthetischen Pestiziden und dem vermehrten Anbau von pilzwiderstandsfähigen (PIWI-)Sorten.

Das Ziel der vorliegenden Studie besteht darin, mit einer Ökobilanz die Umweltauswirkungen der Weinproduktion in der Schweiz mit den beiden erwähnten Produktionssystemen und dem Anbau von PIWI-Sorten zu beurteilen und die wichtigsten Einflussfaktoren hervorzuheben. Zudem wurde eine Biodiversitätsbewertung durchgeführt, um die Auswirkungen unterschiedlicher Produktionssysteme auf die Biodiversität aufzuzeigen.

18. Mai 2016|

Fungus resistant grape varieties as a suitable alternative for organic wine production: Benefits, limits, and challenges

Artikel von Karine Pedneaulta und Caroline Provost in der Zeitschrift “Scientia Horticulturae”

Abstract:

Areas dedicated to organic wine production have significantly increased over the last few years. The vast majority of organic wine is made from Vitis vinifera varieties that are highly susceptible to fungal diseases and pests, making organic management difficult for growers. Depending on the growing area, 20–70% of organic growers declare issues with fungal diseases in Europe. Recently, fungus-resistant grape (FRG) varieties have been recommended as the most suitable choice in organic viticulture, especially in areas where disease pressure necessitates high rates of fungicides. FRG varieties could contribute to improved disease management in organic as well as conventional viticulture, reduce production costs and decrease copper accumulation in soils. Recently, many FRG varieties presenting advantageous agro- nomic attributes and enological characteristics have been developed in North America and Europe for conventional and sustainable farming. In this review, we present an overview of the benefits and limits associated with FRG varieties in addition to the current knowledge regarding berry and wine composition, canopy management, and winemaking challenges and practices.

© 2016 Elsevier B.V. All rights reserved.

14. März 2016|
Nach oben