Welche PilzWiderstandsfähige Rebsorten gibt es und wie schmeckt PIWI Wein?
Noch ist es ein Geheimtipp in der Weinwelt – doch immer mehr Weinenthusiasten entdecken und begeistern sich für die „Neuen Weine“.
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl neuer Sorten, die sehr unterschiedliche Weine mit eigenem Charakter ergeben. Die Entdeckungsreise ist spannend und voller neuer Geschmackserlebnisse.
Wir haben hier eine kleine Übersicht mit Beschreibung und Speiseempfehlung der „neuen Sorten“ für Sie zusammengestellt. Viel Spaß bei der Entdeckungsreise!
Julius Kühn-Institut, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof, Siebeldingen, Deutschland
Sensorische Beschreibung Die Weine erinnern vielfach in Geruch und Geschmack an weiße Burgunderweine mit mild ansprechender Säure; die frühe Reife liefert selbstständige Weine.
Sortencharakteristik Burgundertyp mit mild ansprechender Säure
Geschichte 1984:Kreuzung
1990ff:Selektion und Prüfung in den Zuchtstufen
2000: Anmeldung zum Sortenschutz
2004: Erteilung des Sortenschutzes
2005: Anmeldung zur Sortenliste
2011: Eintragung in Sortenliste
Julius Kühn-Institut, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof, Siebeldingen, Deutschland
Sensorische Beschreibung Bukett geprägt von blumigen Aromen, die in manchen Jahren mit einem dezenten, angenehmen Muskatton kombiniert sind; Wein mit harmonischer Säure; reift oft zu Spät- und Auslesequalität.
Sortencharakteristik Große lockere Trauben mit mittelgroßen Beeren. Empfohlen auch als Tafeltraube wegen guter Geschmackseigenschaften der goldgelben Beeren.
Geschichte 1984:Kreuzung
1988ff:Selektion und Prüfung in den Zuchtstufen
2000: Anmeldung zum Sortenschutz
2004: Erteilung des Sortenschutzes
2015: Anmeldung zur Sortenliste
Sensorische Beschreibung Diese Sorte lässt Spielraum für die sensorische Ausprägung im Wein. Je nach Reifegrad, Ausbaustil und Hefeeinsatz lehnt sich die Sorte an Riesling Aromen nach Aprikose und reifer Apfel oder zeigt das Bouquet von Limonen und dezenter schwarzer Johannisbeere der Scheurebe. Typisch ist eine stabile Säure, die sowohl über die Traubenreife am Stock als auch während der Flaschenreife lebendig bleibt. (Freytag)
Sortencharakteristik Die Sorte ist für den Anbau auf einem breiten Boden- und Langenspektrum angelegt. Ihr mittlerer Wuchs ist vergleichbar mit Riesling, ebenso wie die gute Holzreife und Frostfestigkeit. Die Reifezeit beginnt etwa 10 Tage vor dem Riesling. Aufgrund der Säurestabilität und der dicken Beerenhaut kann das Erntefenster bis Ende Oktober ausgedehnt werden. Auch unter den Witterungsextremen der Schweiz zeigt die Sorte eine sehr gute Widerstandsfähigkeit gegen Peronospera und Oidium. Gegen Botrytis zeigt sich die Sorte aufgrund des aufgelockerten Stielgerüstes und der dicken Beerenhaut als sehr solide. Unsere Erfahrungen der letzten Jahren zeigen ab ca. 100°Oe eine gleichmäßige Infektion der Beerenhaut durch Botrytis mit Edelfäulepotential, ohne dass die Beeren aufplatzen. (Freytag)
Geschichte Als Vorreiter der sogenannten „Cal.“ Serie von Valentin Blattner entstand die Sorte aus einer Kreuzung aus Sauvignon blanc x Riesling x Resistenzpartnern. Sie vertritt die neue Generation von Piwis. Zum einen konnte durch Mehrfachkreuzungen mit unterschiedlicher Resistenzgenetik die Robustheit gegen Pilzkrankheiten nachhaltig verbessert werden. Zum anderen verleihen die "Vinifera"- Elternanteile der Sorte eine komplexe Sortenaromatik, die je nach Standort, Reife und Ausbaustil zwischen Riesling und Scheurebe angesiedelt ist. (Freytag)
Julius Kühn-Institut, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof, Siebeldingen, Deutschland
Sensorische Beschreibung Kräftiger Rotwein mit gut eingebundenen Tanninen und feinen Fruchtaromen.Weine erinnern vom Typ vielfach an Lemberger, sind jedoch in der Regel farbintensiver.
Sortencharakteristik Die Rebsorte ergibt kräftige und nachhaltige Weine.Die Trauben sind lockerbeerig und die Geiztriebbildung gering.
Geschichte 1986: Kreuzung
1991ff:Selektion und Prüfung in den Zuchtstufen
2000: Anmeldung zum Sortenschutz
2004: Erteilung des Sortenschutzes
Anmeldung zur Sortenliste
2011: Eintragung in Sortenliste
Cabernet Sauvignon X (Merzling X (Zarya Severa X St. Laurent))
Synonyme:
FR 455-83 r / 1983
Herkunft:
Staatliches Weinbauinstitut Freiburg, Deutschland
Sensorische Beschreibung fruchtig, farbintensiv, extrakt- und phenolreich
Sortencharakteristik -Austrieb: mit Bl. Spätburgunder
-Blütezeitpkt.: mit Bl. Spätburgunder
-Traubenentwkl./Traubenschluss: mit Bl. Spätburgunder
-Färben: kurz vor Bl. Spätburgunder
-Erntereife: einige Tage vor Bl. Spätbg.
-Pero.-Festigkeit: sehr gut
-Oidium-Festigkeit: gut
-Verrieselung: mittel
-Stiellähme: gering
-Traubengröße: mittel
-Beerengröße/-dichte: mittel / gering
-Ertragsniveau: 45 - 55 kg/a
-Mostgewicht: wie Bl. Spätburgunder
-Fäulnisanteil: sehr gering
Cabernet Sauvignon und mehrere mehltauresistente Kreuzungspartner
Synonyme:
VB 91-26-1,
Herkunft:
V. Blattner, Soyhières, Schweiz
Bezugsquellen:
Rebschule Freytag
Sensorische Beschreibung In seinem Duft erinnert er an seine Kreuzungsrebe Cabernet Sauvignon. Würzig-beeriger nach Paprika, schwarze Johannis- und Stachelbeeraromen, aber auch Aromen von Zitrusfrüchten, Aprikosen und Äpfeln. Bei richtiger Reife und optimalem Terrain entwickelt er eine gute Mineralität und Säurestruktur.
Cabernet Blanc ist eine pilzwiderstandsfähige Rebsorte.
Sortencharakteristik Die Beeren sind klein und rund, besonders die kernlosen Früchte weisen einen sehr hohen Zuckergehlt und gute Extraktwerte auf. Vor der vollständigen Reife sind die Beeren dunkelgrün und wirken lange unreif. Bei Beginn der Reife Anfang Oktober färben sich die Früchte gelb.
Geschichte Die Rebsorte "Cabernet blanc" wurde 1991 von dem Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner in der Pfalz gezüchtet und von Volker Freytag selektioniert. Nach einigen Jahren der Versuchsauswertung wurde sie 2004 von Voker Freytag zum Sortenschutz und 2010 zur Klassifizierung angemeldet.
Julius Kühn-Institut, Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof, Siebeldingen, Deutschland
Sensorische Beschreibung Der Regent ist oft geprägt von deutlichen Kirsch- und Zwetschgennoten, sowie Aromen von roten Beeren,
teils mit südländischer Charakteristik. Vorhandene phenolische Komponenten wirken bei jungen Weinen oft schon reif und eingebunden. Bei engenreduziertem
Anbau entstehen Weine mit großer Dichte, eigener
phenolisch-holziger Aromatik und mineralischen Strukturen. Er erinnert manchmal an reife Merlots oder dichte Dornfelder.
Sortencharakteristik Bei Ertragsreduzierung gut geeignet für Barriqueausbau. Für ökologisch arbeitende Betriebe ist eine beliebte Rotweinsorte. Ein reduktiver Ausbau wird empfohlen. Die Lese sollte wegen des Ablösens der Beeren (s.o.) und eines deutlichen Säurerückgangs nicht zu spät erfolgen. Die Weine sind körperreich mit einer guten Balance von Tanninen und Aromen und erinnern oft an Rotweine südländischer Herkünfte.
Geschichte Bereits 1967 wurde mit der Züchtung begonnen.
Prof. Dr.Dr.h.c.G. Alleweldt kreuzte an der Bundesanstalt für Züchtungsforschung
Geilweilerhof Diana x Ch ambourcin.
Der Kreuzungspartner Diana ist eine Kreuzung aus
Sylvaner x Müller-Thurgau.
Champorcin ist eine komplexe französische Hybride.
Die ersten Kreuzungen mussten über Jahre selektioniert und die besten Einzelstöcke Vermehrt werden.
Erste Pflanzungen in den Weinbauversuchsbetrieben
erfolgten ab 1985. Im Jahr 1993 wurde der
Sortenschutz erteilt, zwei Jahre später erfolgt die Eintragung in die Sortenliste, 1997 die Zulassung für die Qualitätsweinproduktion.